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24.11.2007 09:19 Alter: 16 yrs
Von: D.Bartel, Freie Presse

Zahnerhalt beginnt an der Wurzel

Wurzelkanalbehandlung kann Zahn erhalten


Zahnerhalt beginnt an der Wurzel


Erfolgsquote in spezialisierten Praxen liegt bei 90 Prozent - Zulassung streng geregelt - Ãœberweisung möglich


Zahn erhalten oder Zahn entfernen? Diese Frage stellt sich häufig, wenn Patienten mit einer entzündeten Zahnwurzel den Zahnarzt aufsuchen.



Reichenbach. Oftmals werden geschädigte Zähne gezogen und durch Brücken, neuerdings durch Implantate ersetzt. Für viele ist dies der frühe Einstieg ins Alter des Zahnersatzes. "Das muss nicht sein", sagt Jörg Schaller, Zahnarzt aus Reichenbach im Vogtland. "Viele Zähne kann man mit einer modernen Wurzelbehandlung retten und dem Patienten so Brücken, herausnehmbaren Zahnersatz oder Implantate im Kiefer ersparen." Dazu kommt der nicht unwichtige Kostenaspekt: "Zahnerhaltung ist langfristig weitaus preiswerter als der Ersatz", so Schaller. Eine erfolgreiche Behandlung setzt allerdings spezielle Kenntnisse und Technik voraus.
Wie lange, dunkle Kanäle sehen die Wurzeln eines Zahnes von innen unter dem Mikroskop des Zahnarztes aus. Diese werden mit haarfeinen Bohrern gereinigt, von infiziertem Material befreit und desinfiziert. Mit dem Mikroskop kann der geschulte Zahnarzt erkennen, ob die Kanäle wirklich bis in die letzte Spitze sauber sind. Erst dann kann die Wurzel wieder gefüllt werden - mit einem körperverträglichen, kautschukähnlichen Material, das den Wurzelkanal zum Knochen abdichtet. Wenn der Zahn dann auch zum Mund hin mit einem Kunststoff bakteriendicht verschlossen ist, steht dem Erhalt des Zahnes kaum etwas im Wege. Außerdem hat der Körper nun die Chance, eventuell bereits im Knochen vorhandene Entzündungen ausheilen zu lassen.
Im Fachjargon heißt eine solche Behandlung, von der der Patient dank der örtlichen Betäubung kaum etwas spürt, Endodontie oder auch Wurzelbehandlung. Darauf haben sich in Sachsen inzwischen eine gute Hand voll Zahnarzt-Praxen spezialisiert, sie führen den so genannten "Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie" auf ihrem Praxis-Schild. Wer das darf, überwacht die Zahnärztekammer. Die Zulassungsbestimmungen in Sachsen sind streng. Entsprechende Fortbildungen, das nötige Wissen und die Fertigkeiten müssen nachgewiesen werden.
Diese Mühe zahlt sich für die Patienten aus, ist Zahnarzt Jörg Schaller überzeugt. Der Gang zum Spezialisten ist die richtige Entscheidung. Gelingen durchschnittlich in Deutschland nur 45 bis 50 Prozent der Wurzelbehandlungen, liegt die Erfolgsquote in spezialisierten Praxen bei über 90 Prozent. Der Nutzen für den Patienten liegt auf der Hand: "Bei richtiger Pflege können so behandelte Zähne ein Leben lang erhalten werden.", sagt Zahnarzt Jörg Schaller. "Sie haben so also nicht nur einen eigenen Zahn erhalten, sondern es eröffnen sich oftmals auch andere Möglichkeiten für Zahnersatz, wenn dieser aufgrund anderer fehlender Zähne notwendig sein sollte."
Um solche geschädigten Zähne durch eine moderne Wurzelbehandlung zu retten, muss man aber nicht den Zahnarzt wechseln. "Genau wie bei den Fachärzten werden die Patienten vom Haus-Zahnarzt zum Spezialisten überwiesen und gehen nach erfolgter Wurzelkanalbehandlung zu diesem zurück, um dort weiter behandelt zu werden", sagt Jörg Schaller. (DB)

Informationen Welche Zahnärzte sich in Sachsen für den Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie qualifiziert haben, erfährt man bei der Landeszahnärztekammer.
Patientenberatungsstelle der Landeszahnärztekammer Sachsen, Telefon: 0351 8066257; E-Mail: patientenberatung@
lzk-sachsen.de, Internet: <link http: www.zahnaerzte-in-sachsen.de dp_externalemaillink> www.zahnaerzte-in-sachsen.de